Prolog
Der Winter startete dieses Jahr leider ähnlich wie im Vorjahr – sprich ein früher, erster Schneefall im November (wo wir schon ganz nervös wurden) gefolgt von einer langen Durststrecke bis Weihnachten/Neujahr. Getreu dem Motto „irgendwas geht immer“ waren wir viel im Arlberggebiet unterwegs – dort ging’s auch abseits der Pisten recht gut. Für das letzte Winterraumwochenende 2016 haben wir uns ein besonderes Ziel gesucht:
Jenatschhütte, Graubünden
Mit dem Auto nach Graubünden und beim Tourengeherparkplatz am Julierpass unterhalb des Hospiz parken. Durchs Val d’Agnel bis an dessen Ende – eher links haltend. Am Abschluss findet sind der 3.196m hohe Piz Surgonda, ein perfekter Aussichtsberg. Wir steigen in der Diretissima auf der linken Seite hoch – der wesentlich angenehmere Weg verläuft weiter rechts (wo wir später abfahren). Nach 450 Abfahrtsmetern fellen wir im Kessel erneut an und steigen zur Fuorcla d’Agnel auf, wo wir den Sonnenuntergang genießen. Abgefahren wir auf der nördlichen Seite direkt bis unterhalb der Hütte (durchgehend möglich). Die letzten 100hm tragen wir die Ski hoch.
Winterraum Jenatschhütte
Der Winterraum ist top ausgestattet – Schweizer Standard halt :-) Das bedeutet konkret: Eigener Holzraum mit Hacken und Sägen, Vorraum, Schlafsaal im Hauptgebäude, Koch-/Essbereich mit allen erdenklichen Utensilien und gutem Ofen. Kurzum ein absoluter Traum. Abends bekommt die Hütte aufgrund der Lage nicht allzu lange Sonne, dafür liegt sie ab 9 Uhr in der Früh im Dezember im Licht.
Tschima da Flix und heimwärts
Am nächsten Morgen folgen wir dem Tal Richtung Piz d’Err, dessen Aufstiegsroute richtig lange in der Sonne wäre. Bevor es steil wird zweigen wir allerdings links ab und folgen dem Weg über den Vadret Caldera hoch zur Tschima da Flix 3.301m. Wer überschreiten diesen von Norden nach Süden und müssen beim Abstieg über den verblasenen Grat leider oft abschnallen. Von der Fuorcla da Flix geht’s nochmals ohne Ski in 20min auf den nahen Piz d’Agnel 3.204m. Retour zur Scharte, Ski auf den Rucksack und 100hm Abstieg zu Fuß bis wir wieder anschnallen und in einen genialen Firnhang einfahren können. Dieser führt uns tiefer in einen schattigen Westhang, wo wir sogar Pulver finden. Der letzte Anstieg des Tages führt uns zur Fuorcla digl Leget. Wir entscheiden uns (versehentlich) für die direkte Abfahrt zur Pass-Straße, wobei die letzten 300hm aktuell aper sind. Per Anhalter zurück zum Parkplatz und ein perfektes Winterraum-Skitourenwochenende in der Schweiz hinter uns gebracht :-)
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