2010 habe ich im Rahmen eines Alpenverein-Angebots das empfohlene Satmap Active 10 Bundle erstanden. Neben dem Basisgerät waren auch die damals aktuellen AV-Karten v2 inkludiert. Bzgl. der Nutzung von GPS-Geräten im Outdoorbereich gehen die Meinungen teilweise weit auseinander. Persönlich halte ich den bedachten (!) Einsatz dieser Geräte für absolut sinnvoll – insbesondere wenn mann/frau sich in unbekanntem Terrain bewegt. Natürlich darf man auch noch so guten GPS-Tracks niemals blind nachlaufen und darf nicht davon ausgehen, dass GPS-Geräte die eigene Position auf den Meter genau darstellen. Hier einige Eindrücke zum Gerät und Kartensatz.

Beginnen wir mit dem Kartensatz: Für mich steht außer Diskussion, dass Rasterkarten (zB AV, SAC-Karten) im alpinen Einsatz wesentlich sinnvoller (detailgenauer) sind als klassische Vektorkarten (kennt man vom Navi im Auto). Ich würde NIEMALS Vektorkarten für alpine Aktivitäten empfehlen, weshalb die Auswahl zum damaligen Zeitpunkt beschränkt war (Satmap vs. TwoNav). Seit 2013 gibt es die v3 der AV Karten (auch inkl. Karten wie zB dem Kaisergebirge) unter anderem auch für Garmin Geräte.

Bzgl. Karten hat Satmap den RIESEN Nachteil, dass sämtliche Karten auf einer eigenen SD-Karte erworben werden müssen. D.h. wenn man bereits eine Kompass 3D-Digital Karte sein Eigen nennt dann kann diese NICHT auf dem Satmap verwendet werden. Das macht insbesondere bei großen/teuren/aufwändigen Karten (Schweiz SwissMap) wenig Freude. Es gibt auch keinen (il)legalen Workaround (zumindest wüsste ich keinen). Zusätzlich zu der AV-Karte (Österreich) habe ich die Kompass-Karte Südtirol erstanden (wobei nicht ganz Südtirol drauf ist). Vorteil ist, dass bei Kompass-Karten auch Skitouren eingezeichnet sind, dafür sind die Karten nicht ganz so detailgenau.

Das gefällt mir:

  • Großes Display
  • EinfachsteTourenplanung am Gerät selbst
  • Gute Bedienung mit Handschuhen (kein Touchscreen)
  • Cover leicht zu tauschen falls beschädigt
  • Solide verarbeitet, wasserdicht
  • Arbeitet mit Standard-Batterien (Akkus können verwendet werden)
  • Viel Zubehör

Das gefällt mir nicht (neben den oben erwähnten):

  • Kürzere Batterielaufzeit (ich verwende 3x XX-Eneloop Akkus von Sanyo und komme damit ca. 12 Stunden im Wintereinsatz durch)
  • Display bei niedriger Beleuchtung schlechter abzulesen als zB von Garmin
  • Gerät schaltet sich teilweise selbstständig aus (obwohl auf Hold) – Tracks werden daher unvollständig aufgezeichnet
  • Trackausreißer bei der Aufzeichnung
  • Keine barometrische Höhenmessung (GPS-Höhe = ungenauer)
  • Recht schwer und klobig

Vor allem am Anfang meiner Alpin-„Karriere“ habe ich oft mit dem Satmap navigiert und es hat mir treue Dienste geleistet (mit den oben genannten Abstrichen). Tracks plante ich nicht mit der Satmap-eigenen Online-Software sondern meistens direkt in der Kompass- oder AV-Karte. Das Überspielen aufs Satmap klappt mühelos.

Smartphone als GPS: Mittlerweile nutze ich vorwiegend ein Smartphone (voll aufgeladen und mit deaktivierter SIM-Karte für längere Akkulaufzeit). Hier sowohl Android als auch Apple iOS – jeweils mit der Software ape@map. Diese Software gibt’s auch für den Computer (kostenlos) und es können Karten (zB SwissMap, AV, Kompass, …) kostenlos auf das Telefon überspielt werden. Achtung: In der aktuellsten Version können SwissMap-Karten NICHT mehr verwendet werden – es muss daher eine ältere Version (zB 1.565) installiert werden dann klappt das problemlos. Tracks können aufgezeichnet und in beide Richtungen übertragen werden. Das Überspielen ist anfangs gewöhnungsbedürftig (FTP-Modus muss am Telefon aktiviert werden), klappt dann aber sehr leicht! Einziger Nachteil der Freeware-Version ist die Einschränkung im Zoom-Level (aus der Karte HERAUS; HINEIN funktioniert tadellos).

Bzgl. Genauigkeit reicht ein Smartphone mit +/- 10m Genauigkeit für viele Zwecke aus, denn das GPS soll zur ungefähren Orientierung dienen und der Nutzer sollte sich niemals nur auf das Gerät verlassen – egal ob echtes GPS oder Smartphone! Es gibt auch zahlreiche andere Apps – teilweise besser, teilweise schlechter, aber ich habe keine andere gefunden, in die ich kostenlos die bestehenden Karten sämtlicher Formate importieren und OFFLINE nutzen kann. Insofern empfehle ich mittlerweile eher Smartphone als eigenes GPS – vorausgesetzt es wird auf die Batterie geachtet!