Vormittags treffen sich Reiner und ich in Ötz, von wo wir gemeinsam mit meinem Auto ins hintere Ötztal weiter fahren. Am Talschluss liegt Hochgurgl, wo wir direkt beim Hotel Edelweiss kostenfrei parken können. Derzeit ist Zwischensaison = tote Hose im Ötztal, die Hotels machen Urlaub und daher können wir direkt im Ort parken und müssen nicht von der Seilbahn-Talstation durch den Ort laufen. Unser Ziel für dieses Wochenende ist der Winterraum des Ramolhauses, das wenige Tage zuvor die Türen für diese Saison geschlossen hat. Wir hatten im Vorfeld etwas Schwierigkeiten, herauszufinden ob das Ramolhaus ein Winterraum hat, wie groß dieser ist, wie die Ausstattung aussieht und v.a. ob der Raum offen oder versperrt ist. Daher hatte wir mit dem Hotel Edelweiss (selber Pächter) telefoniert und wir konnten den Winterraum-Schlüssel mitnehmen.
Wildromantisch steilen wir über den klassischen Steig zum Ramolhaus auf – kurz unter dem Ramolhaus stoßen wir auf ein wenig Schnee, der in Wahrheit aber erst auf Hüttenhöhe wirklich vorhanden ist. Nach 3.5 Std. erreichen wir die majestätisch gelegene Hütte und checken die Lage. Der Winterraum war unversperrt, ist perfekt ausgestattet, bietet 4 Betten (inkl. Bettwäsche, Daunendecken, etc.) und etwas Brennmaterial (Briketts). Weitere Brennholzvorräte gibt es nicht, denn der Winterraum wird lt. Edelweiss Hotel nur vereinzelt im Spätherbst genutzt. Schade eigentlich.
Wir machen’s uns gemütlich, chillen ein wenig auf der Sonnenterrasse und machen uns am Nachmittag mit leichtem Gepäck noch auf zum Anichspitz = Nördl. Ramolkogel. Keine Spuren weit und breit, wir haben die ganze Gegend für uns alleine. Der Gletscheranstieg ist problemlos, am Ende gibt’s eine kurze Kraxelei auf die Spitze, wo wir der langsam verschwindenen Sonne entgegen blicken. Toll wäre es natürlich gewesen noch auf den eigentlichen Ramolkogel zu steigen, aber dafür reicht die Zeit definitiv nicht. Außerdem sind wir für 1 Tag genug gegangen – also rechts ruckzuck im letzten Tageslicht retour zur Hütte. Unsere Verpflegung ist klassisch Winterraum-like: Pasta (nicht im Packerl sondern Glas;-), Rotwein aus dem Tetrapak und Kuchen werden im Schein unserer Stirnlampen genüsslich verspeist, bevor es ins warme, gemütliche Bett geht. BTW: WC gibt’s keines, dafür fließendes Wasser aus der Regenrinne. Apropos: Thx Reiner für die Fotos!
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