Mit einem Paukenschlag beginnt dieses Wahnsinns-Frühlings-Wochenende: Freitagmittag geht’s mit dem 13:15-Bus von Götzis zur Millrütte, zu Fuß auf die Hohe Kugel und mit dem Gleitschirm ins Tal. Fahrzeit Bahnhof-Millrütte ca. 30 Min. Aufstieg auf die Kugel ca. 1 Std. Nach 20 Min startklar und in ca. 15 Min bei wenig Thermik zum Sportplatz Altach – wo weit und breit kein Strom- oder anderes Kabel in der Luft hängt. Retour nach Götzis und weil’s so schön war gleich nochmals mit dem 16:15 Bus rauf und „same procedure“. Dieses Mal mangels Wind jedoch mehrere Startversuche, die dann in einem Sundowndowner in der Dunkelheit am Lidl-Parkplatz enden.

Samstagmorgen zu einer absolut christlichen Zeit ins Auto, über die Schweizer Grenze (inkl. für mich erstmaliger Grenzkontrolle), auf die Autobahn (inkl. erstmalig gesichtetem mobilen Schweizer Front-Radar) und bis Wildhaus. Oberhalb der zweiten Seilbahn wird das Auto in „Schwendi“ geparkt und froh-flockig geht’s durchs Skigebiet immer höher und höher. Überraschenderweise ist trotz top Pistenbedingungen (und auch abseits davon) und perfektem Wetter wenig los. Mir soll’s recht sein… Über den flachen Chäserrugg folge ich dem Schlepplift (jawohl, hier in Toggenburg gibt’s noch massig viele Oldtimer) zur gemeinsamen Bergstation von Schlepplift und Seilbahn. Problemlos folge ich der Spur zur Hinderrugg, wo sich auch ein alpiner Startplatz für Gleitschirmflieger befindet. Allerdings sollte hier das Start mit dem ersten Aufziehen problemlos klappen – sonst tut’s wirklich weh.

Zwischen den Lawinenverbauungen am Gipfel sehe ich einige Skispuren und entschließe mich für eine Abfahrtsvariante. Die Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen – nur im unteren Teil spielt die Schneequalität nicht mehr so recht mit. Aber passt scho. Über eine Rodelbahn gelangt man zurück zur Tal- bzw. Mittelstation der Seilbahn – genannt „Iltios“, wo die hauseigenen Liegestühle zum Verweilen einladen.

Der Sonntag hat’s dann in sich: Etwas früher als mache ich mich erneut auf den Weg nach Wildhaus – dieses Mal allerdings auf die andere Talseite. Unterhalb der Gamplüt-Bahn wird bis zum Wegweiser (Schafberg) aufgestiegen. Der Weiterweg ist noch nicht 100% erkennbar – allerdings weisen frische Skispuren den Weg. Unterhalb eines kleinen Felswändles wird zu einer schmalen, nicht allzu langen Rinne gequert. Ski auf den Rücken und zu Fuß problemlos zum Ausstieg der Rinne. Das nun folgende Steiglein durch den spärlichen Wald ist aper. Nach wenigen Minuten lichten sich die Bäume und ich stehe kurz unterhalb der Schäferhütte. Der nun folgende Hang ist im rechten Teil sicherer, dafür im Schatten, weiter links breiter/steiler/sonniger. Ich entscheide mich für die Sonnenvariante, denn die Bedingungen sind tiptop.

Verlaufen ist hier unmöglich, denn es geht immer gerade nach oben. Unterhalb des Gipels befindet sich ein Wegweiser, zu dem ein Weg vom Jöchli auf der anderen Seite führen würde. Sieht gut aus. Für mich geht’s nochmals 20min hoch – bis zu einer Eisenfahne. Witzig, dass die hier steckt, denn der wenige Meter höhere Gipfel liegt gegenüber. Über einen 10m-Drahtseil-versicherten Abstieg geht’s einige (vereiste) Meter runter und auf der anderen Seite wieder hoch. Nun ist das Tagesziel erreicht! Altmann und Säntis sind zum Greifen nahe, der Himmel strahlend blau, nur der Wind stört etwas.

Nach dem wohl verdienten Snack fahre ich unterhalb des Stahlseils auf der rechten Seite ab. Der erste Firn des Tages :-) Nach 200 hm heißt es nach links raus queren, wobei die Ski wenige Meter zu tragen sind. Weiter über perfekte Firn-Sulz-Mischung zur Schäferhütte, wo die nächste Pause ansteht. In einer windgeschützten „Nische“ wird Kleidung gewechselt, die Musik laut gestellt und kräftig Sonnencreme in die Haut massiert. Ich liebe das Frühjahr!!

Irgendwann hat alles sein Ende und so packe auch ich nach einer guten Stunde Sonnenbraten meine Sachen und fahre etwas links-haltend ab. Die Rinne endet abrupt über einem 15m-Felsabbruch. Also wieder ein paar Meter rauf, Ski runter und über das Steiglein retour in die andere Rinne, wo mit den Skiern abgerutscht werden kann. Wenig später erreiche in den vertrauten Parkplatz.

Zum Abschluss dieses grandiosen Wochenendes fahre ich noch mit dem Bus zur Millrütte (meine am Freitag zurückgelassenen Schneeschuhe holen) und stapfe mit diesen zur Kapf. Via Kapf Klettersteig runter und Kessi hoch – also entgegen der „normalen“ Gehrichtung. Geht gut, praktisch null Schnee/Eis in der Wand, nur ein wenig feucht im unteren Teil der Kessi. Danach zu Fuß heimwärts.

Fazit: Herz, was willst du mehr?! Nach dem letzten, krankheitsbedingt, versautem Sonnenwochenende waren die letzten Tage echt perfekt. Ich kann dieses „Programm“ nur jedem empfehlen :-)

GPS Track Freitag: 

GPS Track Samstag:


GPS Track Sonntag – Wildhuser Schafberg:

GPS Track Sonntag – Klettersteige: