Eigentlich wollte ich den Jodler dieses Jahr als Winterbegehung machen, aber irgendwie ist es dann doch nie dazu gekommen. Daher ist daraus eine Frühjahrstour geworden: Start am späten Vormittag vom Parkplatz Erichhütte. Kurz bevor ich startete kam mir schon ein Berchtesgadener Tourengeher in der Kurzen entgegen, der der Taghaube einen Besuch abgestattet hatte. Für mich ging es mit Wanderschuhe und Ski am Rücken zu Fuß über die Erichhütte Richtung Jodler-Einstieg. Oberhalb der Hütte konnte ich die Schuhe wechseln und die Schultern etwas entlasten. Dort wo das Gelände steiler wird sattelte ich wieder um und erreichte problemlos den Einstieg um 13:30. Nach kurzer Stärkung Start in den seilversicherten untersten Teil, der gleich zu anfangs ein wenig „logistische“ Probleme (Ski und Tourenschuhe seitlich des Rucksacks –> Butterfly) parat hatte. Ab dann problemlos über die wilden Zacken der Tour. Zwischen den Türmen kurze Passagen in steilen Schneefeldern die gespurt waren – jedoch „nur“ bis zum Notausstieg unterhalb des steilsten Steigstücks.

Über dieses zum Wandbüchlein (das leider nur noch in Form eines dünnen, vollen A5-Heftes und einiger loser Zettel besteht) und weiter aufwärts. Wer den Königsjodler kennt: Die Tour zieht sich ein wenig, insbesondere da man mehrer Male denkt, gleich oben zu sein – und dann geht’s wieder runter ;-) Die Ski machen sich am Rücken spätestens ab dem senkrechten Wandteil doch etwas bemerkbar, aber die Wahl, die Wanderschuhe mitzunehmen war goldrichtig, denn der Steig an sich war komplett schnee- und eisfrei. Pickel war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich notwendig. Steigeisen komplett unnötig, aber wer konnte das schon wissen?! Um kurz nach 17:00 erreichte ich endlich des Ausstieg, leider ist das Wetter nach wie vor mäßig und wenig Sicht. Wieder Schuhtausch und rüber zum Birgkar.

Das Birgkar… Was soll ich sagen… Wer’s im Sommer kennt kann sich’s bei winterlichen Verhältnissen wohl ganz gut vorstellen. Die Verhältnisse waren schlechte. Wenig, dafür komplett durchnässte Schneedecke, die auf den plattigen Felsen liegt und bei jeder Belastung mit der obersten Schicht abrutscht. Ein Eiertanz. Wichtig ist, sich rechts zu halten um zum Notausstieg des Klettersteigs zu gelangen und dort ebenfalls eher rechts an der Felswand halten. Nachdem die steilen Meter vorbei waren ging’s überraschend gut zum Abfahren bis zu den Ausläufen des Birgkars. Nachdem die Schuhe wieder getauscht wurden zu Fuß über den Wanderweg Richtung Erichhütte, wobei ich etwas vor dieser bereits diretissima abkürzen konnte und in der Falllinie über ein Schneefeld runter zum Parkplatz bin.

Fazit: Viel ist zum Jodler nicht zu sagen. Wer sich mit Klettersteigen befasst weiß, was sie/ihn erwartet. Sämtliche angegebene Gehzeiten sind utopisch, denn es spielen Faktoren wie persönliches Sicherheitsempfinden (wo wird überall gesichert), Wetter, Rucksackgewicht, technisches Können, Ausdauer und andere Tourengeher eine wichtige Rolle – weshalb es schwierig ist, generelle Zeiten anzugeben. Nicht nach 11:00 einzusteigen (lt. Hinweisschild) ist sicherlich eine gute Orientierung, aber wie oben geschrieben kann’s auch anders gehen ;-) Tolle Tour und lt. Steigspuren und -büchlein (Mitte & oben) die erste komplette Begehung des Steigs 2013 :-)