Zum Frühstück überraschte uns das Wetter mit vielen Wolken, wo eigentlich Sonne hätte sein sollen. Als eine von vielen Seilschaften zogen wir von der Hütte Richtung Königsspitze, die an diesem Tag von unzähligen Skibergsteigern erklommen wurde. Neben der deutschen Lehrerausbildung waren Dutzende Speedgeher mit ultraleichtem Equipment unterwegs. Uns hat das ziemlich gestresst – insbesondere an Engstellen, wo es sehr unangenehm war, zu wissen, dass hinter einem immer jemand am „drücken“ ist. Außerdem haben die Italiener alle 2 Minuten irgendwelche wahnsinnig wichtige Informationen, die sie mit der umliegenden Bergwelt unbedingt teilen müssen – ebenfalls aufreibend. Abgesehen davon war der Aufstieg zum Gipfel vollkommen easy – v.a. im Vergleich zum Versuch letztes Jahr mit Birgit und Rainer, wo wir im Steilstück abbrechen mussten.
Dieses Mal war die erste Steilrinne zum Skidepot absolut problemlos mit oder ohne Steigeisen mit Ski am Rücken zu gehen. Ab dem Skidepot wird es steiler, Steigeisen sind kein schlechter Tipp, Pickel kann getrost am Rucksack bleiben. Nach dem ca. 150 hm hohen Steilstück eröffnet sich ein flaches Plateau, wo die Eisen gegen die Ski getauscht werden. Mit diesen geht es bis ca. 40 hm unterhalb des Gipfelgrats. Viele lassen ihre Ski dort, wir haben sie über den Grat mit zum Gipfel genommen, da es eine Variante für die Abfahrt gibt. Der Gipfelgrat ist ausgesetzt, überholen schwierig, bei starkem Wind sicherlich sehr ungut zu gehen – bei uns waren die Verhältnisse ok, bis uns beim Abstieg ein Speedgeher mit quer montierten Ski entgegen gekommen ist… Ohne Worte :-( Gipfel ist schön und bietet Platz, jedoch war die Sicht nicht berauschend. 2 Stunden später wär’s fein gewesen, aber so lange hätten wir wohl nicht gewartet ;-).
Der Abstieg erfolgte zuerst über den Grat, dann jedoch nicht links runter sondern rechts. Leider konnten wir die Ski aufgrund der Steine nicht oben anschnallen sondern erst relativ weit unten. Hat sich nicht ausgezahlt, aber egal. Restliche Abfahrt über Aufstiegsroute, wobei sogar Spuren (Auf- und Abstieg) in die Rinne Richtung Sulden führten. Als Idee könnte man über Casatihütte aufsteigen und die Rinne nach Sulden abfahren. Wir konnten das leider nicht, da wir einige Dinge unterhalb der Steilrinne deponiert hatten. Die restliche Abfahrt war absolut problemlos, der Schnee zwar nicht pulvrig, aber gut zu fahren. Wir hielten uns links und kürzten somit direkt bis unterhalb der Casatihütte ab. Felle rauf und Aufstieg, der sich elends zieht – dafür konnten wir im T-Shirt gehen J. Bei der Casati zum letzten Mal für dieses Wochenende die Felle runter und Abfahrt leicht links haltend vorbei an der Suldenspitze und dem Übergangsjoch nach Sulden immer den Spuren folgend. Weiter unten leider mehrere wirklich mühsame Schiebestrecken. In Summe keine lohnenswerte Abfahrt – die Route vom Cevedale runter wäre wesentlich besser zu fahren. Wir sind dann bis zur Zufallhütte gefahren, wo wir uns neben die Hütte vor „Winterhäuschen“ gelegt und in der warmen Sonne relaxt haben. Frühlingsfeeling pur!!! I’m lovin‘ it!!!
Fazit: 2 tolle Tourentage mit ca. 3.000 hm auf einen spannenden Berg, der unerwartet gut besucht war, was die Atmosphäre einerseits zerstört hat und andererseits die Schwierigkeiten minimiert hat. Mir hat’s sehr gut gefallen, Michi nicht ganz so, aber so hat jeder sein Faible :-)
GPS-Track:
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