Der Wetterbericht ist wieder mal so lala und ein Blick am Morgen aus dem Fenster ist wenig vielversprechend. Also lieber noch einmal umdrehen und später einen neuen Versuch starten :-) Gegen 10 Uhr dann ein schneller Blick auf die Webcams der Umgebung – siehe da: oberhalb der Nebeldecke sieht es gar nicht mal schlecht aus. Also wie den angebrochenen Tag nutzen?
Nachdem ich mich nicht entscheiden kann packe ich alles – abgesehen von den Tourenski – in den Kombi und düse gen Montafon. In der sprichwörtlich letzten Sekunde fällt die Entscheidung: Rauf zur Golmerbahn, nach hinten zur Lindauerhütte und dann evtl. mit dem Schirm (wenn wenig Föhn) herumfliegen oder via Klettersteige (sofern wenig Schnee) auf die Drusenfluh oder irgendetwas anderes in der Gegend.
So geht’s voll bepackt mit 2 Rucksäcken Richtung Hütte. Nach 2/3 ist klar, dass das mit dem Fliegen heute nichts wird, also landet ein Rucksack am Wegrand. 8 Kilo leichter geht’s (für dortige Verhältnisse ungewohnt) mutterseelenalleine zur Hütte. Dort besichtige ich gleich einmal den Winterraum (man weiß ja nie…;-), der ganz gut aussieht. Ess/Kochraum, 2 Schlafräume mit jeweils ca. 8 Matratzen, Indoor-WC und genügend Holz für die nächste Eiszeit laden durchaus zum Verweilen ein.
Durch das Tal geht’s entlang des Bachs an der Sporenalpe und am gleichnamigen Tobel vorbei. Ein Blick auf Uhr und Felswand führen rasch zur Entscheidung, auch dieses Unterfangen für heute zu kippen. Die andere Talseite scheint um einiges einladend. Weglos stapfe ich dem Kamm zum Zerneuer Jöchle entgegen, wo ein dezentes Lüftchen weht. Ein Steiglein folgt der logischen Kammlinie über die Kreuzspitze zur Geissspitze (ja, laut Swissmap mit 3 „s“). Weglänge ca. 2 km mit 270hm, nie schwierig, nie wirklich ausgesetzt, einfach super-schön!
Vom letzten (und eigentlich einzigen) Gipfel des Tages bietet sich ein tolles Panorama in alle Himmelsrichtungen: Föhnwalzen oben, die Lichter von Schruns unten – noch nie haben Spinat-Gnocchi mit Gorgonzolasauce besser geschmeckt :-)
Abgestiegen wird im Zickzack über den Normalweg bis oberhalb der Lindauerhütte. Dort hacke ich frühzeitig nach links Richtung Golmerbahn. Einfacher (und sinnvoller) ist der direkte Abstieg via Hütte. Eine Std. später landen die Rucksäcke wieder im Kofferraum und es geht heimwärts.
Fazit: Mit spätem Start und komplett anders als geplant wurde es ein perfekter Novembertag im schönen Montafon. Gerne wieder!!!
GPS-Track:
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