FreitagUrsprünglich war die „Hoch Tirol“ Skidurchquerung der Hohen Tauern geplant gewesen, doch leider mussten wir diesen Plan verwerfen. Also starteten wir Freitagmorgen mit 2 Autos über den Felbertauern, parkten Achim’s Auto beim Tauernhaus und fuhren mit meinem über Prägarten bis zum Parkplatz am Ende des Tales in Ströden. Ab dem Auto ging es über genügend Schnee den Sommerweg bis zur „Eros-Hütte“, wobei uns im letzten Drittel der Wind ordentlich zu schaffen machte. Umso glücklicher waren wir, als wir dann in die Hütte einkehren durften und von der netten, polnischen „Wirtin“ 3 heiße Suppen serviert bekamen. Nach 2 Std. Pause beschlossen wir, noch eine Nachmittagstour zu starten und brachen auf’s „Rostocker Eck“ – dem traditionellen Hüttengipfel auf. Glück wie wir hatten bewegten wir uns im Gegensatz zum Vormittag fast permanent im Windschatten und Sonnenschein :-)

Abends gab es dann Halbpensionsessen: Nudelsuppe, würziges Reisfleisch und Zwetschenkuchen in Größen, bei denen jedermann/frau garantiert satt wird. Einquartiert wurden wir in einem gemütlichen 3er Lager, wo wir voller Vorfreude eine schlafreiche Nacht verbrachten.

Samstag:

Nach fulminantem Früstück inkl. Buffet und finaler Tourenbesprechung starteten wir mit leichtem Gepäck (überschüssiges Material wurde in der Hütte deponiert) über das Reggentörl zur Dreiherrenspitze auf knapp unter 3.500 m. Der Aufstieg ins Reggentörl war problemlos, auf der anderen Seite querten wir hoch über die Felsen und seilten uns für den Gletscher an. Spalten waren in der Ferne gut zu sehen und alle offen, also zogen wir möglichst knapp in einem Bogen praktisch auf einer Höhe bleibend über den Gletscher. Nach einer 3m Steilstelle gelangten wir wieder in flacheres Terrain, wo wir das Seil lösten und einzeln in den relativ steilen Hang gingen. Dieser ist ca. 100hm und wird gegen Ende hin steiler, weshalb wir die letzten Meter mit Steigeisen zurück legten. Danach wurde es wieder flacher (entweder zu Fuß mühsam oder mit Ski) und wir gelangten unter den Gipfelhang, der wieder mit Steigeisen zu bewältigen war. Glücklicherweise war es windstill und somit konnten wir in Ruhe alleine gut eine Stunde am Gipfel chillen, der ein richtig untypischen Gipfelkreuz bietet. Die Abfahrt verlieft absolut problemlos zurück zu Gletscher, wo wir wieder anseilten und der Aufstiegsspur zurück zum Reggentörl folgten, von wo aus es retour zur Eros-Hütte ging.

Dort packten wir unsere Rucksäcke und starteten den Aufstieg Richtung Turmjöchl, denn wir wollten noch zur Johannishütte gelangen. Leider erwies sich der angepeilte Weg als recht tückisch und schlechte Wahl, weshalb wir nach 3 Std. bei Einbruch der Dunkelheit abbrachen und zur Eros-Hütte zurück kehrten – was im Nachhinein die klügere Entscheidung war. Müde kehrten wir also wieder in die Hütte ein und waren froh, mit Essen und Trinken versorgt zu werden.

Sonntag:

Wider Erwarten offenbarte ein Blick aus dem Fenster, dass uns auch heute ein wunderschöner Sonnentag bevorstehen würde. Also nichts wie zum Frühstücksbuffet und Tourenplanung machen. Nachdem wir zusammengepackt hatten starteten wir über den selben Weg wie am ersten Tag, jedoch zweigten wir dann nicht zum Rostocker Eck ab, sondern fuhren einige hm abwärts wo bereits Richtung Malhamspitze gespurt war. Bei einem Felsen deponierten wir überschüssige Ausrüstung und folgten der sehr gemütlich angelegten Spur in anfangs zahlreichen Kehren bis zum Gletscher unterhalb des Gipfels. Ohne Seil konnten wir auch diesen problemlos bewältigen und stiegen bis unter dem Kamm, wo wir aufgrund des Windes am Grat das Skidepot errichteten. Zu Fuß gingen wir ohne Steigeisen die letzten 70 hm zum Gipfel, der zwar kein Kreuz, jedoch eine gewaltige Aussicht in alle Richtungen bietet.

Nach den obligatorischen Gipfelfotos Rückzug zum Skidepot im Windschatten, Proviant aufbrauchen, Ski anschnallen und durch den Bruchharsch gen Tal zu unserem 2. Depot. Wir hatten Glück und konnten gerade rechtzeitig losfahren, bevor die Sicht schlecht wurde und kamen dadurch – abgesehen vom Haxnbrecherschnee – unbeschadet zum Depot. Wir folgten den Spuren direkt hinunter ins Tal zum Bach, wobei wir bereits davor an einer heiklen Stelle den Bach überwinden mussten. Danach gelangten wir zum Sommerweg des ersten Tages, dem wir relativ unangenehm (Lawinenkegel…) bis zur Materialseilbahn folgten Kurz danach mussten wir abschnallen, denn der Schnee war futsch und somit mussten wir bis zum Beginn der Langlaufloipe tragen und konnten dieser dann wieder auf Ski zum Parkplatz folgen.

Fazit: Auch wenn anders als geplant ein tolles Tourenwochenende bei leider besch… Schneeverhältnissen. Gut 4.500 hm in 2,5 Tagen passt und vielen Dank an das nette Hüttenteam auf der Eros-Hütte, die wir absolut empfehlen können!