Test: Satmap Active 20 Alpenvereins-Edition
Prolog
Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch: Vor Smartphone und Internet erleichterten Landkarten aus Papier die Navigation von A nach B. Dazwischen wurden Outdoor-GPS-Geräte populär. Das Satmap Active 20 gehört dieser Fraktion an und in unserem Test lest ihr, wie es sich im Vergleich schlägt…
Eckdaten
Hersteller: | Satmap |
Modell: | Active 20 Alpenvereinsedition |
Kategorie: | GPS-Gerät |
Gewicht: | Gerät: 192 g; Akku: 118 g |
Maße: | 147 x 71 x 35 mm |
WWW: | satmap.com Bergfreunde.de |
Transparency
Danke an dieser Stelle für die Zusammenarbeit mit den Bergfreunden und Satmap, die die Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Durch solche Kooperationen gelangen wir laufend zu neuen Erkenntnissen, die in weitere Tests einfließen und somit die Aussagekraft erhöhen.
Lieferumfang
- Active 20 GPS Gerät
- Alpenvereinskarte 1:50K & 1:25K (DAV & OEAV) auf MicroSD-Karte
- 10% Rabatt Karten-Gutschein
- 1 Jahr Zugang zu Xpedition Premium
- 1 x Micro USB-Kabel zum Datenaustausch und Laden
- 1 x Sechskantschlüssel (für die Rückplatte)
- Lädegerät und KFZ-Ladeadapter
- Kurzbedienungsanleitungen für Gerät und Zubehör
Hauptmerkmale
- u-Blox M8 32 channel multi-GNSS Empfänger (GPS/GLONASS/GALILEO/SBAS, usw.) mit 25mm Patch Antenne
- Dual Control: Via Tasten oder Touchscreen
- Schneller Freescale IMX6 – 1GHz Prozessor
- Hochauflösendes 3.5” LCD kapazitives TFT-Display (480 x 320, HVGA), Gorillaglas 2.5mm
- USB 2.0, Wi-Fi, Bluetooth 4.0
- Peer-to-Peer Drahtloser Datenaustausch
- 3-Achsen Kompass & barometrischer Höhenmesser
- Togglebare Topo-Karten auf MicroSD-Karten
- 5000 mAhLiPol Akku; AA Batteriefach (Zubehör)
- Unterstützung von Herzfrequenzmessern sowie Trittfrequenz/Geschw. Sensoren
- Wasserfest (IP68 von über 1.5 Stunden in 1.5m Tiefe)
- Fallfest, stoβfest (IK7, 1m auf Beton)
- Speicher: 220 MB RAM & 455 MB FLASH
Test
Satmap… very british!
Satmap gehört neben Garmin quasi zu den Urgesteinen der Outdoor-GPS-Welt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat sich der britische Hersteller auf hochwertige GPS-Produkte, entsprechendes Zubehör sowie detaillierte, topographische Kartenmaterial spezialisiert.
Die GPS-Palette von der Insel
Derzeit bietet Satmap zwei Modelle, die in unterschiedlichen Editionen (Bundles) zur Verfügung stehen:
Das Active 12 ist der direkte Nachfolger des Active 10, das ich mir bereits 2010 im Alpenvereins-Bundle zugelegt habe. Die ursprüngliche Idee war damals, mir die Alpenvereinskarten in Papierform zu ersparen. Schnell war klar, dass das in keinster Weise Sinn macht, sondern GPS-Geräte immer nur eine Ergänzung zur klassischen Papierkarte darstellen. Insbesondere bei der Tourenplanung wird das schnell klar. Oder wenn auf Tour die Batterien leer werden.
Das Active 20 unterscheidet sich bereits auffällig im Design, aber noch viel mehr im Inneren. Akkukapazität, Display, Kompass, Prozessor, etc. sind einige Features, die verbessert wurden. User, die ein Active 10/12 verwenden, müssen sich jedoch im Klaren sein, dass am Active 20 ausschließlich MicroSD-Karten genutzt werden können. Was wiederum bedeutet, dass die vorhandenen SD-Karten kostenpflichtig via Satmap konvertiert werden müssen um sie am Active 20 zu nutzen.
Erster Eindruck: Design, Verarbeitung
Wer das Active 20 sieht bzw. in Händen hält ist im ersten Moment aufgrund der Größe und des Gewichts möglicherweise überrascht. Dieses GPS-Gerät ist definitiv für den harten Außeneinsatz konstruiert, wo Robustheit und Zuverlässigkeit im Vordergrund stehen. Design und Features sprechen eine deutliche Sprache und unterstreichen, dass das Gerät insbesondere für Profis (z.B. Bergrettung) ideal ist.
Dank gummierter, rauer Rückseite bzw. Seitenteilen sowie dem hohen Gewicht liegt das Gerät sicher in der Hand. Auf der Oberseite befinden sich 3 orangefarbene Tasten und auf beiden Gehäuseseiten finden sich nochmals je 3 schwarze Tasten. Sämtliche Tasten verfügen über einen angenehmen Druckpunkt und die Verarbeitung wirkt insgesamt hochwertig. Das Active 20 ist wasserfest nach IP68 und stoßfest nach IK7. Trotzdem sollte ein sorgsamer Umgang selbstverständlich sein.
Mittels rückseitiger Quadlock-Platte (optional) kann das Active 20 z.B. mit einer Fahrradhalterung auf einem Fahrradlenker befestigt werden. Diese haben wir übrigens auch getestet, jedoch wirkt das Cockpit (aka Lenkstange) für uns damit eher überladen. Durch die Schlitze auf der rückseitigen Platte haben eine dünne Schnur gefädelt, mir der wir das Gerät mit der Tasche verbinden. Damit kann es nicht versehentlich verloren gehen. Auf der Unterseite befindet sich unter einer Gummiabdeckung der Micro-USB-Anschluss. Der gesamte untere Teil kann abgenommen werden. Darunter befinden sich Akku-Fach sowie MicroSD-Slot für Speichermedien. Statt des Akkus können mit einem optionalen Zubehör auch Batterien genutzt werden.
Lieferumfang
In der schicken Kartonbox (die wir auch als Aufbewahrung für Zubehör, Speicherkarten und ähnliches nutzen) befindet sich alles, was benötigt wird: Das Gerät selbst inkl. LiPol Akku, ein Micro-USB-Kabel, ein Stecker für die Steckdose mit zwei unterschiedlichen Adaptern für DE/AT sowie UK, ein Ladegerät für den KFZ-Zigarettenanzünder, eine Tasche und natürlich die MicroSD-Karte mit der Karte. Ebenfalls enthalten ist ein Quick-Start-Guide sowie die üblichen Sicherheitsinformationen. Weiters gehören eine Ersatz-Gummiabdeckung sowie ein kleiner sechskant-Imbusschlüssel zur Ausstattung. Last, but not least gibt es einen kostenlosen einjährigen Zugang zum Online-Planungstool Xpedition 2 (von Satmap) sowie einen 10%-Gutschein für eine Satmap-Karte nach Wahl.
Software: SatSync
Grundsätzlich kann man nach dem Auspacken sofort loslegen. Wie bei den meisten elektronischen Geräten empfiehlt es sich jedoch, erst einmal die Hersteller-Software (in diesem Fall das kostenlose Tool „SatSync„) am Computer zu installieren. Nach der Installation haben wir das Active 20 via Kabel mit dem Notebook (Windows 7, 64bit) verbunden, nach Updates für SatSync sowie Active 20 gesucht und diese installiert. Ein Neustart und die Installation ist in wenigen Minuten reibungslos abgeschlossen. Beim Überfliegen des ausführlichen „Changelog“ ist uns aufgefallen, dass bei den Softwareupdates neben funktionalen Weiterentwicklungen unter Umständen auch vermeintliche „Hardware-Eigenschaften“ wie die Display-Lesbarkeit verbessert werden. Spannend!
Alternativ können Updates auch direkt via WiFi-Verbindung installiert werden. Mittels dieser Funktion haben wir z.B. die vorinstallierte Basiskarte aktualisiert. Außerdem können spezielle, kostenlose Datasets (z.B. Bergnamen für ausgewählte Länder) als Suchdatenbank installiert werden.
SatSync ist das „Verbindungstool“ für Satmap GPS-Geräte am Computer. Mit diesem Tool können GPS-Tracks und ähnliches zwischen GPS-Gerät und Computer ausgetauscht werden. Existierende GPX-Dateien werden beim Kopieren automatisch vom Tool konvertiert. Natürlich klappt der Transfer auch in die andere Richtung – nämlich vom Active 20 auf den Computer. Erfreulicherweise ist dafür keine Internetverbindung notwendig. Der Transfer von GPS-Tracks via drag&drop mit z.B. Windows-Explorer ist technisch nicht möglich.
Online-Portal „Xpedition II“
Satmap bietet ein eigenes Online-Portal – genannt Xpedition II – für das der geneigte Active-20-Käufer einen kostenlosen Testzugang erhält. Der große Vorteil dieser Plattform ist, dass unterschiedlichste Karten geladen werden können – wie z.B. IGN (Frankreich), SwissTopo (Schweiz), Kompass (Italien), BEV (Österreich), Alpenvereinskarten (Österreich & Deutschland), die hauseigenen AdventureMaps, OpenCyrcle, etc. Nachdem die Satmap AdventureMaps über kein anderes Online-Portal zugänglich sind, macht das Tool für die Planung am Notebook absolut Sinn. Außerdem ist es hilfreich, wenn zwischen den einzelnen Maps gewechselt werden kann. Neben einer Ortssuche können Strecken oder Suchfelder im Detail geplant und mit dem GPS-Gerät ausgetauscht werden.
Für die Tourenplanung in unbekanntem Gebiet ist Xpedition II sicherlich geeignet – für den Alpenraum bieten Tools wie OutdoorActive oder Komoot mehr Möglichkeiten bzw. Informationen. Insbesondere die kostenpflichtigen Versionen punkten hier mit unterschiedlichem Kartenmaterial, einblendbaren „Layern“ (z.B. Hangsteilheiten) und konkreten Toureninformationen.
Bedienkomfort
Sehr positiv fällt uns auf, dass das Active 20 sowohl mittels Tasten als auch via Touchscreen bedient werden kann. Damit ist die Bedienung mit Handschuhen uneingeschränkt möglich. Etwas schneller klappt es per Touchscreen, wo teilweise „Gesten„, wie z.B. Zoom mittels zwei Finger, möglich sind.
Im Vergleich zum Active 10 fällt besonders die flotte Arbeitsgeschwindigkeit bei Vorgängen wie Zoomen etc. auf. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist der schnelle Einschaltvorgang.
Die Menüstruktur ist komplex und ermöglicht, das Satmap exakt für die eigenen Bedürfnisse zu konfigurieren. In den Einstellungen finden sich 38 Unterpunkte, durch die man sich zumindest einmal durcharbeiten sollte, um einen Überblick über die Möglichkeiten zu erhalten. Die meisten Default-Werte können guten Gewissens behalten werden. Einige – z.B. hinsichtlich Stromversorgung – sollte man sich in Ruhe ansehen.
Insgesamt braucht es etwas Einarbeitungszeit und Auseinandersetzung mit den Begrifflichkeiten und Funktionen der Satmap-Welt. Zumindest wenn man diese Features benutzten möchte. Stichwort: POI, OOI, Marker, GoTo, …
Display
Das 3,5″ kapazitive TFT-Display verfügt über ein 2.5mm Gorillaglas, das es vor Kratzern schützen soll. Wie bei jedem Gerät mit größerem Display, sollte man trotzdem achtsam damit umgehen und es tunlichst vor Kratzern schützen. Beispielsweise mit der mitgelieferten Tasche. Wer den härteren Einsatz plant kann sich optional Displayfolien oder die Satmap-eigenen Silikon-Cases überlegen. Obwohl es lt. Hersteller nicht nötig ist, haben wir eine matte Markenfolie erworben und als Schutz drauf geklebt. Die Ablesbarkeit ist gleich hoch geblieben. Bei Glas-/Klar-Folien sollte man aufgrund der möglichen Spiegelung vorsichtig sein.
Die Auflösung (480×320, HVGA) ist absolut ausreichend, klar und hell. Generell ist es zu empfehlen, die Helligkeit des Displays auf 80-100% zu stellen, damit das Ablesen auch bei grellem Sonnenlicht noch gut klappt. Beachten sollte man dabei auch einen günstigen Blickwinkel.
Im Menü lässt sich noch ein Rotfilter für die Nacht sowie Sonnenfilter (kontrastreicher, geänderte Farbeinstellungen) auswählen. Wir bevorzugen aufgrund der optimalen Farbdarstellung die normale Ansicht.
Energieversorgung
Standardmäßig wird ein 5.000 LiPol Akkupack mitgeliefert, der via USB-Kabel geladen wird. Für den Ladevorgang muss der Akku nicht entfernt werden. Als optionales Zubehör ist der „Battery Caddy“ für 3x AA Batterien verfügbar. Damit lassen sich alternativ Batterien und Akku-Batterien nutzen. Die Einsatzzeit ist dann jedoch kürzer als mit dem mitgelieferten Akku. Den es übrigens auch separat als Zubehör gibt.
Die Nutzungsdauer ist (wie bei elektronisch Geräten üblich) von zahlreichen Faktoren abhängig: Ruhezustand, Displayhelligkeit, An-/Ausschalten-Häufigkeit, sowie Trackaufzeichnung – um nur einige zu nennen. Bei längeren Touren macht es Sinn, sich mit den entsprechenden Einstellungen eingehend auseinander zu setzen. Bei Tagestouren mit dem Tracking hatten wir für rund 12 Std. Energie. Bei Mehrtagestouren haben wir auf die Trackaufzeichnung verzichtet und stattdessen das Gerät zwischendurch in den Ruhezustand versetzt.
Trackaufzeichnung – pardon „Routen“-Aufzeichnung
Das Active20 zeichnet Routen auf, die als GPX abgespeichert und mit dem Computer ausgetauscht werden können. Auch in der effizientesten Energiesparstufe wird immer noch alle 8 Sekunden ein Punkt getrackt. Das resultiert in sehr detaillierten Strecken, die mehr Speicherplatz benötigen als Touren, die z.B. mittels Suunto Ambit aufgezeichnet werden. Wie beim Vor-vorgänger (Active10) kommt es dabei jedoch öfter zu Ausreißern bei den Höhen. Wir konnten die Ursache nicht herausfinden und es ist auch nicht dramatisch – jedoch kann man sich daher nicht auf die Höhenmeterangaben verlassen.
Persönliche Erfahrungen
Wir konnten das Gerät samt Zubehör und Kartenmaterial für einige Monate bei zahlreichen Wander- und Biketouren nutzen.
Als Menschen, die wirklich viel Zeit in der Natur und in den Bergen verbringen, nutzen wir quasi die Premium-Variante:
- GPS-Tracking: Suunto Ambit 3 HR Uhr
- Kartennavigation: Satmap Active20
- Toureninfos, Navigation, Backup, Musik: Smartphone (mit vor-geladenen Kartenausschnitten über kommerzielle Apps)
- Topos, Kartenausschnitte, Routeninfos auf Papier
Die Uhr ist immer an und zeichnet den Weg auf. Wenn der Akku leer ist, dann macht das nicht viel. Das Active20 schalten wir abhängig von der Tourenlänge entweder an/aus zur Standortbestimmung oder lassen es permanent im Ruhemodus. Dann ist es blitzschnell an, verbraucht aber trotzdem Energie. Bei einer Tagestour ist das kein Thema – bei längeren Unternehmungen schon. Das Smartphone befindet sich im Flugmodus bzw. schalten wir bei längeren Unternehmungen ganz aus.
Beim Einsatz im hochalpinen sowie weglosen Gelände – und natürlich im Schnee – punktet das Active20. Anders ausgedrückt: Bei allen Touren, wo es um „etwas geht“ bzw. wo Anspruch und Risiken höher sind nehmen wir das GPS mit. Für einfache Touren bei schönem Wetter lassen wir es zu Hause und vertrauen auf andere Hilfsmittel.
Die wesentlichen Funktionen haben auch technisch weniger versierte Personen schnell heraußen. Profis finden zahlreiche Pro-Features, die sie bei der Arbeit/Navigation unterstützen. Auch wenn die Tourenplanung grundsätzlich am Gerät möglich ist, so ist der Komfort am Computer wesentlich höher. Einfache Planungen – z.B. auf der Hütte – sind jedenfalls gut möglich.
Was uns gut gefällt
- Erstklassiges Kartenmaterial, das jedoch seinen Preis hat
- Bedienung, Geschwindigkeit (!)
- Robuste, witterungsbeständige Konstruktion
- Äußerst verlässlicher Weggefährte
- Laufend Weiterentwicklungen / Updates
Verbesserungspotenziale
- Schwächen bei der Trackaufzeichnung
- Öffnen des Akkufachs / Wechsel der MicroSD-Karten erfordert Fingerspitzengefühl
- Größe, Gewicht
Kartenmaterial
Das verfügbare Kartenmaterial ist aus unserer Sicht das entscheidende Argument bei GPS-Geräten. Satmap-Karten werden auf MicroSD-Karten geliefert und können ausschließlich (!) mit den hauseigenen Endgeräten genutzt werden. Das Einlesen von z.B. einer vorhandenen Kompasskarte (DVD) auf Satmap-Geräte ist nicht möglich. Bei der Nutzung mehrerer Karten kann das zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Wer ältere Karten auf SD-Karte hat, kann diese vom Satmap Service kostenpflichtig konvertieren lassen.
Die Karten sind ausschließlich topografisch und somit sehr detailgetreu. Im Gegensatz zu Vektorkarten ist dann allerdings kein Routing a la Google Maps möglich. Braucht es aus unserer Sicht auch nicht! Aktuell sind über 450 hochwertige Karten verfügbar und es sind auch individuelle Kartenschnitte möglich. Die Ausgangsmaterialien sind dabei recht unterschiedlich: Alpenvereinskarten, Swisstopo, IGN, BEV, OpenCycle, AdventureMaps… um nur einige zu nennen.
Die Funktionsweise ist einfach: Akku raus, Karte wechseln, Akku rein, loslegen. Keine Installation, keine möglichen Schwierigkeiten oder Inkompatibilitäten. Das Rundum-Sorglos-Paket quasi. Einziges Manko ist der Zugang zum MicroSD- Slot, der einfacher zugänglich sein könnte.
Bei manchen Karten sind POIs bzw. OOIs hinterlegt, nach denen gesucht werden kann. Das können spezielle Übergänge oder auch Unterkünfte/Hütten sein. Für einige Regionen (CH und I) existieren Suchdatenbanken, wo nach Gipfeln, Orten und ähnlichem gesucht werden kann.
Getestete Karten
Allgemeine Information: Details zu allen Kartenprodukten von Satmap findet ihr direkt auf der Hersteller-Seite unter diesem LINK.
Alpenverein DAV/AV/BEV 25K & 50K v4
In Kooperation mit ÖAV, DAV und BEV ist diese hervorragende Kartensammlung entstanden, die in der vierten Version einen wesentlichen Teil der Ostalpen abdeckt. Konkret finden sich Karten Oberösterreich bis Vorarlberg sowie Süddeutschland und die Brenta. Zusätzlich finden sich Basis-Informationen zu Schutzhütten wie z.B. die Telefonnummer. Es werden übrigens die Sommer-Karten der Alpenvereine dargestellt – d.h. keine Skirouten! Die Qualität entspricht 1:1 den topografischen Papier-Karten. Wermutstropfen ist, dass jene Gebiete von denen kein Kartenblatt erfasst ist, nur in der Satmap Grundkarte (niedriger Maßstab) angezeigt werden. Problematisch ist das somit bei nicht-abgedeckten Zwischenräumen zwischen Kartenblättern.
Schweiz Gesamt Premium Ski and Coloured Slope Map 25K
Wow, was für eine geniale Karte! Die gesamte Schweiz in 1:25000, wobei sich die Skirouten sowie Hangneigungen getrennt als Layer einblenden lassen. Zur Qualität braucht man nicht viel sagen, denn die Karten basieren auf den exakten SwissTopo-Maps. Diese Karte ist für Menschen, die häufig in der Schweiz sind, quasi ein Muss!
Schweiz Gesamt Adventure Map 1:25K
Satmap Adventure Karten basieren auf OpenCycleMaps und sind ausschließlich für Satmap GPS Geräte verfügbar. Sie enthalten speziell bearbeitete Kartenlayer u. a. mit Straßennamen, Wander- und Radwege, Gipfeln, Höhenlinien und vielem mehr. Diese Karte ist deutlich günstiger als die SwissTopo-Version, nutzt jedoch auch anderes Kartenmaterial. Wer sich auf „normalen“ Wegen bewegt wird mit dieser (günstigeren) Version zufrieden sein.
Tour du Mont Blanc Karte 25K
Wer oft im Mont-Blanc-Gebiet unterwegs ist wird diese Karte sicherlich schätzen. Abgedeckt wird das gesamte Gebiet der 170km langen Tour du Mont Blanc (TMB), dem bekanntesten „Trail“ der Gegend! Die kartografische Basis sind: Frankreich IGN 1:25K, Schweiz SwissTopo 1:25K, Italien OpenCycleMap 1:25K sowie Satmap AdventureMap 1:25K. Insbesondere die IGN sowie SwissTopo sind top!
Transalp / Eastern Alps
Diese grenzüberschreitende Karte deckt folgende Bereiche ab: Bayern Süd 1:25k (BKG), Österreich Westen 1:50k (BEV), Südtirol & Gardasee 1:50k (Kompass), sowie Trentino Süd 1:54k-1:7k (Open Cycle Map). Somit ist man für ein sehr großes Tourengebiet bestens ausgestattet. Bei der Kompass-Karte ist zudem der Vorteil, dass hier auch Skitouren eingezeichnet sind.
Südtirol / Gardasee 25K
Wer die zusätzlichen Gebiete der Transalp-Karte nicht benötigt, ist mit der reinen Südtirol-Karte ebenfalls gut bedient. Zusätzlich zur 1:25K Kompass Karte ist auch die OpenCycleMap in 1:25K integriert. Wie bei allen Kompass-Karten sind auch hier die Skitouren eingezeichnet.
Fazit
Das Satmap Active 20 ist ein Gerät für ambitionierte Outdoorsportler bzw. den professionellen Einsatz in den Bergen. Die Grundsatzfrage ist, ob man bereit ist neben dem Smartphone ein weiteres Gerät mitzunehmen. Vor- und Nachteile haben beide Lösungen und am sichersten fährt man, wenn man beides nutzt. Wer sich für ein dezidiertes GPS-Gerät entscheidet und auf hohe Qualität, technische Features sowie ausgezeichnetes Kartenmaterial Wert legt, der liegt mit dem Active20 goldrichtig.
Hallo,
ich muss zugeben, das Sitemap Active 20 gefällt mir. Und ich bin auch durchaus bereit, für ein in Europa gefertigtes Produkt etwas tiefer in die Tasche zugreifen. Lediglich die Sache mit den Karten ist für mich ein absolutes Ausschlusskriterium. Wenn ich es richtig verstehe, dann sollen SD-Karten gewechselt werden, wenn man eine andere Karte haben möchte? Zusammenkopieren auf ein einzelnes Medium ist wohl auch nicht immer möglich – lizenzrechtlich in jedem Fall fragwürdig. Mit den TOPO-Karten von Garmin hatte ich zudem keine guten Erfahrungen gemacht – da fehlen oft Wanderwege und die Daten waren nicht billig. OSM ist da einfach schneller, aktueller. Zumindest sollte es in einem heutigen GPS-Gerät die Möglichkeit geben, sich seine eigenen Karten bereitzustellen.
Gruß Robert
Hallo Robert,
schön, dass dich das Active20 grundsätzlich anspricht. Zu dem von dir genannten Punkt möchte ich folgendes sagen:
Die Strategie, das nur eigene Satmap-Karten genutzt werden können ist Teil des Business-Konzepts von Satmap. Ich kann gut nachvollziehen, dass das für viele nicht Grund ist, zu Geräten anderer Hersteller zu greifen. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass, die Qualität der Karten v.a. im Alpenraum (Alpenvereinskarten sowie Swisstopo) hervorragend ist. Rasterkarten sind einfach um ein Vielfaches detaillierter im Gelände – v.a. wenn man in unbekanntem, alpinem Terrain weglos unterwegs ist – und dann vielleicht noch die Sicht eingeschränkt ist. Über diese Qualität war ich beispielsweise schon bei zahlreichen Ski(hoch)touren in der Schweiz SEHR dankbar.
Ich habe weiters die Erfahrung gemacht, dass mir persönlich wenige Karten reichen und ich daher kein großes Sortiment benötige. Jemand, der oft in verschiedenen Ländern unterwegs ist, wird hier tief in die Geldbörse greifen müssen.
Das Zusammenspielen mehrerer Karten auf eine MicroSD-Karte kannst du selbst nicht machen – wird von Satmap aber als (kostenpflichter) Service angeboten. Habe ich jedoch nie genutzt, da für mich das Wechseln kein Problem ist. Abgesehen davon schafft es eine gewisse Absicherung gegen Verlust.
Am Ende läuft es darauf hinaus:
– Benötigst du viele unterschiedliche Karten oder reichen doch wenige?
– Wie wichtig ist dir die Detailqualität der Karten?
Last, but not least: Es gibt mittlerweile auch hervorragende Smartphone-Apps, wo du die von dir angesprochenen Vektorkarten frei nutzen kannst. Die Vor- und Nachteile dieser Lösung sind dir wahrscheinlich bekannt nehme ich an :-)
habe ein Satmap active10 nun schon seit 2009 aber öfters Probleme mit der Zuverlässigkeit. So habe ich im Herbst 2018 das Gerät zur Instandsetzung eingesendet. Nach langer Zeit kam dies zurück und funktionierte. Im August 2020 ist wieder ein Ausfall an der Joystick und ich habe dies bei Satmap gemeldet. Nach mehreren Mails mit der Bitte um eine Stellungnahme habe ich bis heute keinerlei Antwort erhalten. Dieses Verhalten von SATMAP ist nicht nachzuvollziehen und auch nicht kundenfreundlich. Da ein Freund und mehrere Gäste auch Probleme hatten ist hier die Zuverlässigkeit dieser Geräte in Frage gestellt. Als Skilehrer und Skiführer bin ich auf ein sicher funktionsfähiges Gerät angewiesen. Ich kann meinen Gästen und allen die eine Kaufendscheidung demnächst treffen nur von dieser Firma und den Geräten abraten. Ich werde wohl nie eine Beantwortung erhalten.
Hallo Hans,
ich kann dir keine Antwort seitens des Herstellers geben, aber zumindest meine eigene ;-)
Mit der Zuverlässigkeit bei den Kernfunktionen hatte ich eigentlich so gut wie nie ein Problem. Mein größter Kritikpunkt ist die online-Planungssoftware, aber die nutze ich ohnehin nicht.
In meinem Fall war der Kundenservice gut – aber natürlich wussten Sie auch, dass ich Tester bin. Wie sie das bei anderen handhaben kann ich nicht sagen. Fakt ist allerdings, dass es kein Unternehmen mit Sitz in DACH ist, womit die Kommunikation immer komplexer ist, als bei lokalen Unternehmen.
Was mich interessieren würde:
Welche Probleme hattest du bzw. deine Bekannten konkret?
Liebe Grüße,
Mario
Der Support zu Coronazeiten kann wohl nicht wirklich gut sein. Vor Corona war der Service hervorragend. Allerdings: Seit Mai 2020 werden Active 10 und 20, die nicht mehr innerhalb der Garantiezeit sind, von Satmap nicht mehr instandgesetzt.
Korrektur: Active 10 und 12 waren gemeint.
Hallo und guten Tag,
ich bin schon jahrelang Nutzer von Satmap 10, 12 und seit Jahren das 20, nun ist mir der Akku ausgestiegen und bei der Recherche nach einem neune Akku musste ich feststellen das Satmap für Europa kaum noch präsent ist, wohl nur noch den britischen Markt bedient. Ist Euch da mehr bekannt? Ist das ein Ergebnis des Brexit oder ist die Firma einfach insolvent? Für den Akku habe ich nun eine andere Lösung gefunden und falls sie klappt mit 5 x so viel Akkuleistung, wie das Original im alten Akkupack. Ich mache mir Gedanken, wie ich an weiteres Kartenmaterial komme, falls ich es brauche
Hallo Axel,
das ist natürlich bitter. Ich muss gestehen, dass ich weder den Support noch den Hersteller zwecks Zubehör o.ä. in den letzten Jahren gebraucht habe. Auf die Schnelle habe ich nur die Website geprüft und die ist online – allerdings mit einem massiven 50% Sale für auffällig viele Produkte. Ob das ein Zeichen für Insolvenz ist? Keine Ahnung. Bei der Google-Recherche habe ich nichts in diese Richtung gefunden.
Gibt es Karten/Zubehör, dass du konkret brauchst?
Schöne Grüße,
Mario