ABS-Rucksack Vario (Baujahr 2011), Vario Zip-on Packsack 30L (2011), Vario Zip-on Packsack 40L (2014). Lawinenrucksack ja oder nein? Eine klassische Grundsatzfragen, auf die ich an dieser Stelle jedoch nicht näher eingehen möchte denn hier scheiden sich die Geister und ihre Meinungen gewaltig voneinander. 2011 habe ich mich für einen entschieden und stand vor der Wahl ABS oder Nicht-ABS. Ich habe mich schlussendlich aus mehreren Gründen entschieden für ABS: 2 Rückenlängen (Small und Large), ABS = mehr oder weniger Platzhirsch (und das hoffentlich aus gutem Grund), unterschiedliche Packsäcke für die Vario Base-Unit, gutes Gewichtverhältnis, verhältnismäßig angenehmer Tragekomfort.

Mittlerweile gibt es eine Überarbeitung der Vario Base-Unit (Standard-Version), wobei sich an der Rückenpolsterung, dem Hüftgurt-Verschluss und den Tragegurten etwas verändert hat. Angeblich wurde er auch ein Stück schmäler. Alternativ gibt es die Silver-Edition sowie eine mit integriertem Rückenprotektor. Nachdem ich weder die eine, noch die andere selbst getragen habe kann ich diese nicht beurteilen. Außer, dass der Hüftgurt der Silver-Edition recht „weich“ wirkt.

Als Patrone habe ich mich damals für die um ein gutes Stück leichtere Carbon-Version entschieden – bei Tagestouren unerheblich, bei längeren sinnvoll und mir den Aufpreis wert.

Zur Base-Unit ist zu sagen, dass diese ziemlich genau dem entspricht was man erwartet. Verbesserungswürdig ist die 2011er Schnalle des Hüftgurts, da sich diese während des Tragens leicht löst und am Gurt immer weiter nach vorne wandert. D.h. alle paar Stunden muss die Schnalle wieder enger gemacht werden. Nicht dramatisch, schon gar nicht sicherheitsrelevant aber definitiv verbesserungswürdig.

Der alte 30er Packsack ist für Tagestouren etwas eng bemessen und technisch wenig ausgereift. Rucksäcke sind eindeutig nicht die Kernkompetenz von ABS. Ab 2012 hat sich das ein wenig geändert – seitdem sind die Packsäcke – was die Features betrifft – besser konzipiert. Diese Saison habe ich mir die 40L Version geleistet. Ursprünglich tendierte ich zum Evoc Patrol 40l, den ich im Geschäft probiert habe und schnell zu der Erkenntnis kam, dass die Featuers zwar toll sind, die Verteilung des Gewichts aber sehr schlecht gelöst ist (Rucksack steht eher nach hinten weg, weniger in die Höhe). Der 40er ABS Packsack hingegen geht eher in die Höhe, was mir angenehmer erscheint. Abgesehen davon kostet der ABS Packsack die Hälfte des Patrol und hat dabei bereits ein Helmnetz inkludiert (kostet bei Evoc extra).

Das gefällt mir:

  • ABS kann auf Langzeiterfahrung zurückgreifen –> etabliert und stabiles System!
  • Unterschiedliche Packsäcke (auch Fremdhersteller) können aufgezippt werden
  • 2 Rückenlängen
  • Abgesehen von den Packsäcken solide Verarbeitung und einige interessante Features/Optionen

Das gefällt mir nicht:

  • Die seitlichen Schnallen für die Skibefestigung sind zwar aus Metall, lassen sich jedoch im Wohnzimmer ohne Handschuh nur sehr schwer und fummelig öffnen. Das hat sich noch mehr beim Feldversuch mit Handschuhen bestätigt. Ich habe die Alu-Schnallen nur auf anders geformte Plastikschnallen (wie zB vom Helmnetz) getauscht. Jetzt funktionieren sie weit besser! Vielleicht halten die Plastikschnallen weniger aber bisher hatte ich kein Problem.
  • Front-Zip: zu kurz, 10cm länger und man könnte diesen Zugang wirklich effektiv nutzen.
  • Wertsacheninnenfach: vorhanden, aber aus Mesh-Gewebe. Schlüssel bekommen diesem Material nicht gut. Eine wasserdichte Version (für Ausweise etc.) wäre eindeutig die bessere Wahl!
  • Befestigungsmöglichkeiten: Zahlreich und gut abgestimmt vorhanden. Lediglich bei gleichzeitiger Mitnahme von Helm und Pickel kommt es hier zu Überschneidungen.
  • Nachdem ich den Rucksack ca. 8x verwendet habe ist beim Schließen der „Vario-Teil“ im oberen Bereich über dem 1. Kordelzug ca. 30cm abgerissen. Wahrscheinlich, da schlecht verarbeitet oder zu dünnes Material. Das darf nach so kurzer Zeit nicht passieren und der Packsack wurde umgehend vom Händler ausgetauscht.