Winter Line-Up von Marker-Dalbello-Völkl [2. Teil]
Prolog
Seit 2018 schätzen wir uns glücklich, mit Marker Dalbello Völkl (MDV) zusammen zu arbeiten. Dadurch erhalten wir jede Saison die Möglichkeit, unterschiedliche Skimodelle inkl. passendem Zubehör über die gesamte Saison auf Herz und Nieren zu testen. Wie es uns dabei ergangen ist und welche Erfahrungen wir mit MDV-Produkten gemacht haben, lest ihr in diesem Bericht. Es würde uns freuen, wenn wir dem ein oder anderen damit die Equipment-Wahl für den nächsten Winter erleichtern – oder ihr ein Schnäppchen im Abverkauf machen könnt :-)
Allgemeine Infos
Hersteller: | MDV Sports |
Kategorie: | Skiausrüstung & Zubehör |
WWW Völkl: | www.voelkl.com |
WWW Marker: | www.marker.net |
WWW Dalbello: | www.dalbello.it |
Sponsored Post | Ja |
Transparency
Danke an dieser Stelle für die wertschätzende Zusammenarbeit mit MDV, die uns die Produkte kostenlos zur Verfügung gestellt haben. Da wir in der glücklichen Lage sind, von solchen Kooperationen finanziell nicht abhängig zu sein, können wir neutral testen und berichten.
Test
Wer ist MDV Sports?
Zu MDV Sports gehören u.a. die Wintersportmarken Marker (Bindungen), Dalbello (Skischuhe) sowie Völkl (Ski). Die Produktpalette deckt somit ein breites Spektrum von Wintersportausrüstung ab, wobei die Ski „Made in Germany“ und die Skischuhe „Made in Italy“ sind. Zusätzlich zu den genannten Produktgruppen finden sich im Sortiment viel Zubehör wie Skistöcke, Steigfelle, Skibrillen, Skihelme, sowie vieles weitere. Im ersten Artikel findet ihr Reviews von drei unterschiedlichen Ski-Sets inkl. Bindung:
- Ski: Völkl Mantra V-Werks (18/19) mit Marker Kingpin 13
- Ski: Völkl Katana V-Werks (19/20) mit Marker Kingpin M-Werks
- Ski: BMT 90 (19/20) mit Alpinist 9
Im zweiten Artikel der Serie widmen wir uns dann diesen Ausrüstungsgegenständen:
Skistiefel: Dalbello Lupo AX 105 W (19/20)
Steffi bekam in der Saison 19/20 die Möglichkeit, den neuen Lupo von Dalbello eingehend zu testen. Zugegeben: Das mit Abstand wichtigste Entscheidungskriterium bei einem Skistiefel ist die Passform. Und die ist 100% individuell. Nicht jeder Schuh passt jedem Träger, auch wenn es gewisse Möglichkeiten zur Feinanpassung gibt. Dazu gehören gute Einlagen (die solltet ihr übrigens vom Profi anfertigen lassen!), thermo-verformbare Innenschuhe – und, wenn alle Stricke reißen: Dann kann der Fachmann auch an die Schale ran. Bei der Größenwahl ein Tipp vorab: Wenn ihr zwischen zwei Größen steht, dann tendenziell zur kleineren, denn das verringert das Raufundrunter-Rutschen im Schuh. Der Schuster kann den Schuh tendenziell eher weiten, als verengen. In der Skifahrerposition sollten die Zehen die Schuhspitze nicht berühren – in aufrechter Standposition ist das noch ok.
Die Lupo-Serie gibt es in unterschiedlichen Ausprägungen. Der AX 105 W wurde exklusiv für Damen entwickelt und bietet einen guten 105er Flex. Der Dreischnaller verfügt über eine herausnehmbare Zunge, wie man sie auch von anderen Schuhen kennt. Im Aufstiegsmodus wird die Zunge entfernt und bietet dadurch genügend Bewegungsspielraum. Für die Abfahrt wird die massive Zunge zuerst am vorderen Schuhteil mittels Stift fixiert. Danach werden die Schnallen geschlossen und der Ski-/Walkmechanismus verriegelt.
Auch ohne Ski überzeugt im Walking-Modus die Grip-Walk-Sohle mit Vibram mit perfektem Halt – z.B. bei leichten Felskletterpassagen. Sollten die Sohlen zu abgenutzt sein, lassen sie sich einfach mittels Kreuz-Schlitz-Schraubenzieher austauschen. Übrigens ist der Lupo dank zertifizierter Pin-Inserts vorne und entsprechender Aufnahme hinten 100% für PIN-Bindungen geeignet. Leider ist das nach wie vor nicht bei allen Herstellern selbstverständlich.
Die Abfahrtsperformance überrascht positiv, denn der Stiefel stellt eine 1A-Verbindung zwischen Fahrer und Ski her. Das massive „Cabrio-Design“ löst den Ski-/Walk-Mechanismus dabei in einzigartiger Weise. Von der Konstruktion her nähert sich der Stiefel eher dem Freeride-Segment und bietet eine bombenmäßige Kraftübertragung. Keine Frage – es gibt leichtere Modelle, aber was bringt ein weicher Stiefel, wenn man dann das Gefühl hat, dass eher der Ski anstelle des Fahrers die Spur bestimmt. Insbesondere für die Nutzung mit breiteren Ski oder steile/harte Hänge eignet sich der Lupo wesentlich besser, als andere Leichtbaumodelle.
Ebenfalls zu erwähnen ist der thermoverformbare IF Air Innenschuh, der bei jedem gut ausgestatteten Wintersporthändler im Ofen erhitzt und individuell an den eigenen Fuß anpassbar werden kann. Das solltet ihr auch unbedingt tun – eure Füße werden es euch danken!
In der Praxis schlägt sich der Lupo sehr gut. Auch weniger ambitionierte Fahrerinnen werden in ihrer Fahrweise optimal unterstützt. Der Stiefel vermittelt viel Kontrolle und Sicherheit über den Ski. Der Ski-/Walk-Mechanismus funktioniert zuverlässig.
Das Handling mit der herausnehmbaren Zunge ist etwas gewöhnungsbedürftig – klappt aber sehr einfach. Etwas aufpassen sollte man im vorderen Bereich des Stiefels, damit das abdichtende Material dort nicht beschädigt wird. Ansonsten kann es passieren, dass bei „Stapf-Aufstiegen“ im Schnee Feuchtigkeit eindringt. Mit einem intakten Schuh bleibt der Schnee außerhalb. Apropos: Man sollte höllisch aufpassen, ja nicht die Zungen im Tal zu vergessen, sonst wird die Abfahrt ein Eiertanz ;-)
Steigfelle: Völkl (Mixed) Skins
Vorweg sei gesagt, dass viele Völkl „Geländeski“ über eine spezielle Lösung zur Befestigung der hauseigenen Steigfelle verfügen. Diese „Skin Pin“ genannte Konstruktion befindet sich im Bereich der Skispitze, wo das das Fell 90° gedreht mittels Pin eingehängt wird, dann 90° nach unten gedreht und am Belag fest geklebt wird. Am Skiende wird das Fell dann mittels klassischer (längenanpassbarer) Befestigung angehängt. Das klappt in der Regel absolut problemlos, benötigt null Wartung und ist zudem zuverlässig. Von früher kennen wir Probleme von z.B. Dynafit, wo die Gummibefestigungen abgerissen sind oder andere Felle, wo die Frontbefestigung gebrochen ist.
Grundsätzlich gibt es für die Völkl Touring/Freeride-Modelle fertig zugeschnittene Felle. Wir haben uns bei allen Ski für Mixed Varianten (70/30er Zusammensetzung hergestellt von Colltex) entschieden, da wir mit diesem Mix immer sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Alternativ werden auch Vacuum-Modelle und welche mit 100% Mohair für den Zuschnitt angeboten. Die Langzeit-Tests mit den Fellen waren hervorragend – insbesondere betreffend Haltbarkeit, Handling, Steig- und Gleitfähigkeiten und Kleber. Klassische Klebefelle funktionieren bei allen Temperaturen und verkraften auch mehrfaches An-/Abfellen am selben Tag.
Aufbewahrt werden die Felle mittels Trennnetz im Packsack. Auf diesem ist übrigens das Skimodell inkl. Größe zwecks besserer Erkennbarkeit bereits aufgedruckt. Direktes Aufeinanderkleben geht grundsätzlich auch – allerdings braucht man dann einiges an Kraft, um sie voneinander zu lösen.
Übrigens hat Völkl für zahlreiche Ski- & Felle für die nächste Saison neue Aufnahmen entwickelt. Die 90° Drehung wird wegfallen und die Felle können vorne/hinten flexibler befestigt werden. Wir sind jedenfalls schon gespannt!
Harscheisen: Völkl Crampons
Völkl bietet Harscheisen in den gängigen Breiten für ihre Tourenbindungen. Sowohl Kingpin wie auch Alpinist nutzen dieselbe Aufnahme, weshalb die gleichen Eisen genutzt werden können – vorausgesetzt, die Breite passt. Montiert werden diese am Besten, so lange man mit dem Skistiefel NICHT in der Bindung steht. Das sollte bei vorausschauendem Aufstieg auch kein Problem darstellen. Der Biss ist gut, die Verarbeitung ebenfalls.
Im Lieferumfang ist ein kleiner Packsack mit Kordelzug enthalten. Cleveres Detail: dieses Sackerl kann mittels Kunststoff-Clipverschlüssen komfortabel außen am Rucksack befestigt werden, damit die Harscheisen leicht erreichbar sind.
Skistöcke: Völkl Touring Sticks AC
Völkl bietet unterschiedliche Skistöcke – sowohl mit fixer Länge, als auch längenverstellbar. Für Skitouren eignen sich vor allem zweitere, da somit für Aufstieg und Abfahrt unterschiedliche Längen gewählt werden können. Zusätzlich reduziert sich die Packlänge wenn die Stöcke am Rucksack montiert sind. Große Schneeteller sind obligatorisch. Handschlaufen sind eine subjektive Angelegenheit – wir verzichten eigentlich immer auf die Nutzung, lassen sie aber trotzdem montiert.
Sehr angenehm ist neben einem ergonomischen Griff auch eine gummierte Griffverlängerung – alternativ aus Schaumstoff. Insbesondere im Steilgelände gestalten diese das Handling deutlich komfortabler. Dann gibt es noch die Wahl zwischen Aluminium und Carbon. Da wir in der Vergangenheit zahlreiche Brüche bei Carbon-Stöcken hatten, nutzen wir mittlerweile lieber Alu. Das Mehrgewicht ist überschaubar und im Zweifel gilt „Haltbarkeit vor Gewicht“.
Die Arretierung funktioniert mittels Klapphebel stufenlos bis zu einer Länge von 135cm. Sollte der Arretierungsmechanismus zu weit offen/geschlossen sein, so kann dieser mittels Kreuzschraube angepasst werden. Dies ist der einzige Wermutstropfen, den andere Hersteller teilweise besser lösen. Nachdem Stöcke meist von derselben Person genutzt werden tritt das Problem in der Praxis kaum auf.
Fazit
„MDV Sports steht für eine vielfältige Produktpalette, durchdachte Konstruktionen sowie eine qualitativ hochwertige Verarbeitung.“
Hinterlasse einen Kommentar